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Wurzeln
1967 wird Hans Schott im damaligen West-Berlin geboren. Zur selben Zeit ziehen seine Eltern, seine Schwester und er nach Frohnau, einem grünen, idyllischen Stadtteil Berlins, wo er wohlbehütet aufwächst. Nach dem Besuch der evangelischen Schule schließt er seine Schulzeit 1985 mit dem Abitur ab.
Nach dem Abitur steht er vor einer großen Kluft zwischen seinen Idolen (Hermann Hesse, Rudolf Steiner, Paul Simon, Peter Gabriel…) und der Realität. Da ihn die Musik stark anzieht, trifft er sich regelmäßig mit Freunden zum Musik machen: An der Querflöte zwischen psychodelisch und Jethro Tull.
Auf den Irrwegen des Lebens
Was seinen Berufsweg angeht, ist Hans Schott zunächst orientierungslos. Er nimmt eine „Berufsberatung“ an der Universität in Anspruch. In einem ausliegenden Buch blättert er nach „Künstler“. Unter „Voraussetzungen“ steht dort: „Sollte gerne im Mittelpunkt stehen“. Ihm ist klar: „Für mich ist das wohl nichts“.
Mit Begeisterung für alles Grüne beginnt er eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Die darauf folgende Zeit ist hauptsächlich Maloche als quasi Hilfsarbeiter im Parkplatz- und Wegebau. Heute ist er froh über die damaligen Erfahrungen und Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen. Auch der Begriff Arbeit bekommt für ihn eine neue Bedeutung. Hans Schott ist zu dieser Zeit nicht begeistert von seinem Leben.
Der Ariadnefaden
Im Sommer 1987 ändert sich das schlagartig. Im seinerzeit magischen Ort Guvano an der italienischen Riviera begegnet er seiner Frau Monika. Beide lieben sie das Gespräch. Dieselbe Musik. Dieselben Bücher. An Lebenserfahrung ist Monika Hans weit voraus und eine große Bereicherung für ihn. Er beginnt, seinen musischen Teil stärker in den Vordergrund zu stellen, kündigt seine Ausbildung und geht als Straßenmusiker nach Italien, wo er Vivaldi und von ihm inspirierte Improvisationen darbietet. Monika hält nun auch nichts mehr in Deutschland und bald erkunden sie gemeinsam Italien und das eigene Bewusstsein. Nach einem knappen Jahr ziehen sie Ende 1988 nach Dornach i.d. Schweiz, angezogen von der Anthroposophie Rudolf Steiners.
Während eines Studienjahres lernen sie die Malerei von Fredy Buchwalder kennen und lieben. Mit Begeisterung gehen beide zu ihm an die Assenza-Malschule in Dornach. Es folgen 4 Jahre intensives Malstudium. Schwerpunkt ist das Malen aus der Farbe heraus mittels Aquarellfarbe, die in Lasurtechnik aufgetragen wird. Da Hans Schott mit seinen Bemühungen fast immer unzufrieden ist, erweitert er in diesen Jahren sein „Frustrationspotential“ beträchtlich. Auch heute noch kommt ihm dies beim Malen zugute. Die Vorliebe für das Aquarell hat in dieser Zeit Ihren Ursprung.
Mauern fallen
Während Hans und Monika auf ihre Studien fokussiert sind, wird in Ost-Deutschland „Geschichte gemacht“, womit sich gleichzeitig völlig neue Perspektiven für das weitere Leben des Künstlerpaares eröffnen. Spätere Berufsvorstellungen handeln von Ausstellungen und Malkursen. Gemeinsame künstlerische Fähigkeiten sowie die betriebswirtschaftliche Erfahrung auf Monikas Seite führen zur Idee, ein Kunst- und Kulturzentrum mit etwas Espresso-Bar-Kultur an einem Ort in den neuen Bundesländern zu schaffen. Nach Abschluss des Studiums machen sie sich auf die Suche nach einem Objekt, um Ihre Ideen zu verwirklichen.
Einige Monate später finden sie 1994 einen Ort voller Schönheit und Magie, die „Alte Ziegelei“ in Röbel a.d. Müritz.
… und werden restauriert
Dort ändert sich das Leben der Beiden schlagartig, denn die im Verfall begriffenen Gebäude brauchen dringend Hilfe. Nun ist Anpacken angesagt und es ist klar: dieses Projekt ist für zwei Menschen eigentlich zu groß. Doch andererseits fühlen beide: Hier gehören wir her. Alles fühlt sich genau richtig an. Sie beginnen mit der Sanierung, Restauration und dem Ausbau der „Alten Ziegelei“. Die Gestaltung ihres heutigen Wohn- und Arbeitsortes wechselt sich ab mit kreativer Arbeit an der Staffelei und Ausstellungen an verschiedenen Orten.
Hans Schott bei einer Ausstellung im Sommerladen in Minzow 2011
Ihre Idee macht im Laufe der Jahre einige Verwandlungen durch: Heute gibt es auf der „Alten Ziegelei“ Ferienwohnungen und eine Galerie. Die Sommer sind geprägt von körperlicher Arbeit an Häusern und Garten, der Winter bietet Hans Schott wunderbare Bedingungen zum Malen im Atelier.
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